Veranstaltung: | GRÜNE Köln-Ehrenfeld Position Venloer Straße |
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Antragsteller*in: | Vorstand (OV Köln-Ehrenfeld) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 06.03.2020, 09:00 |
A1: Position der GRÜNEN Köln-Ehrenfeld zur Umgestaltung der Venloer Strasse
Text
Unser Grünes Herz schlägt für die Venloer Straße. Sie ist DAS Zentrum unseres
lebenswerten Bezirks! Stau- und Lieferchaos machen sie jedoch seit Jahren zur
stressigen Konflikt- und Gefahrenzone für Fußgänger-, Radfahrer- und
AutofahrerInnen gleichermaßen. Wir Grüne kämpfen daher schon lange beharrlich um
Lösungen für eine lebendige, aber vor allem sichere Venloer Straße für alle,
konnten dafür bislang aber keine politischen Mehrheiten gewinnen. Wir begrüßen
daher nun ausdrücklich den Beschluss des Verkehrsausschusses zur Umgestaltung
der Venloer Straße.
Eine umfassende Neugestaltung der gesamten Strecke zwischen Innerer und Äußerer
Kanalstraße ist auch deshalb überfällig, weil sich die Mobilität der Menschen
und damit auch die Anforderungen an eine zukunftsfähige Venloer Straße rasant
ändern: Immer mehr Radverkehr macht sie mit aktuell über 2 Mio. Fahrten pro Jahr
zur am stärksten befahrenen Radverkehrsroute Kölns, immer mehr FußgängerInnen
schieben sich auf zu engen Gehwegen an parkenden Autos vorbei, die KVB-Linien 3,
4 und 13 sind immer stärker ausgelastet, der Autoverkehr ist hingegen
rückläufig. Die Zeit für eine Umgestaltung der Venloer Straße ist also mehr als
reif! Wir, der Ortsverband Ehrenfeld der Partei Bündnis 90/DIE GRÜNEN, fordern
daher:
- Maximale Reduzierung des motorisierten Verkehrs: Die Venloer ist nicht der
Autobahnanschluss der Innenstadt, sondern das eigenständige Zentrum
unseres Bezirks! Deshalb wollen wir die derzeitige Durchfahrtmöglichkeit
brechen, ohne die Erreichbarkeit der mehr als 30 Seitenstraßen und
umliegenden Wohnquartiere einzuschränken. Gegenläufige Einbahnstraßen,
z.B. vom Ehrenfeldgürtel stadtein- und stadtauswärts abgehend, sind dafür
ein sehr wirksames Mittel. Aktuelle Modellrechnungen der Stadt Köln weisen
darauf hin, dass sich so bis zu 75% des derzeitigen Autoverkehrs aus dem
Stadtteil heraushalten lässt.
- Entschleunigen: Auf der Venloer Straße sind zu jeder Tageszeit zahlreiche
Fußgänger- und RadfahrerInnen unterwegs, darunter viele Kinder. Die
Einrichtung von Tempo 20-Zonen, z.B. als verkehrsberuhigter
Geschäftsbereich, würde zu ihrer Sicherheit und einer grundsätzlichen
Entspannung beitragen. Darüber hinaus ist auch diese Maßnahme dazu
geeignet die Venloer für Durchgangsverkehr unattraktiver zu machen.
- Radverkehr aus der Gosse holen: Die Grüne Venloer soll vor allem auch für
die vielen RadfahrerInnen, die die Straße täglich nutzen, großzügig und
sicher ausgebaut werden, um sie endlich aus den schmalen, unebenen und oft
zugeparkten Schutzstreifen in der Gosse zu holen. Auf Grund der mehr als 2
km langen Strecke sind unterschiedliche Lösungen denkbar, z.B. eine
bauliche Trennung vom Autoverkehr oder gemischt in Form einer
Fahrradstraße oder gar Shared Spaces. Entscheidend für uns ist, dass die
jeweils am besten geeignete Führungsform des Radverkehrs genutzt wird, um
die Venloer vor allem auch für FußgängerInnen sicher nutzbar zu machen und
Konfliktzonen jeweils bestmöglich zu entschärfen.
- Flanieren statt Parken: Trotz meist freier Parkhäuser dominieren parkende
Autos das Bild der Venloer Straße. Dieser Platz gehört aber den Menschen,
nicht den Autos! Wir fordern daher eine maximale Reduzierung der
Parkplätze. Hier können Zonen für FußgängerInnen, Außengastronomie,
Lieferzonen, Sitzund Spielgelegenheiten oder Flächen für Begrünung
entstehen, entspannt und lebenswert. Gewinner dieser Maßnahme wären auch
Handel und Gastronomie, da sich dann mehr Menschen gerne und länger dort
aufhalten.
Wir werden für unsere GRÜNE Vision einer lebendigen und sicheren Venloer Straße
weiter konsequent kämpfen. Auf unsere Initiative wurden bereits erste Schritte
in die Wege geleitet. So haben wir z.B. die Abstufung von einer Bundes- zu einer
Gemeindestraße angestoßen, als sich im Sommer 2019 dafür endlich eine Mehrheit
in der Bezirksvertretung fand. Damit werden die notwendigen Vorbedingungen
zukünftiger Planungen geschaffen, um die Venloer endlich menschen- statt
autofreundlich zu gestalten - mit sicheren Rad- und Fußwegen, temporeduzierten
Zonen, Grünflächen und Orten zum Verweilen.
Änderungsanträge
- Ä1 (Ralf Klemm (OV Ehrenfeld), Eingereicht)
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